Bericht Stadtmeisterschaft

Wie immer war es ein langer Samstag, der von 9 Uhr morgens bis 23 Uhr am Abend reichte: Die Fußball-Stadtmeisterschaften sind eben doch etwas Besonderes. Spätestens beim Turnier der Ü32-Senioren füllte sich die Hagenbachhalle deutlich, bei den Aktiven war sie dann richtig voll. Die jeweiligen Sieger gewannen ihre Turniere verdient, die SSV schaffte es sogar, gleich zweimal die Stadtmeisterschaft für sich zu entscheiden.

Bei den D-Junioren gab es auf der Tribüne noch einige Lücken, dennoch wurde es zwischenzeitlich laut. Denn das Team des diesjährigen Ausrichters SV Gailenkirchen setzt zu einer Überraschung an. In der Vorrunde kam der SVG auf lediglich vier Punkte, doch das reichte zum Einzug ins Halbfinale – aufgrund eines mehr geschossenen Tores im Vergleich zum punktgleichen TSV Sulzdorf. Während die Sulzdorfer das Spiel um Platz 5 verloren, war der SV Gailenkirchen im Halbfinale Außenseiter gegen die Sportfreunde Hall. Das Team kämpfte enorm, die Ersatzspieler standen die letzten zwei Minuten direkt an der Torauslinie und feuerten ihre Teamkollegen an. Diese hielten tatsächlich das 1:1, und im Neunmeterschießen war dann der Torhüter der gefeierte Spieler: Zwei Strafstöße konnte er parieren, der SV Gailenkirchen stand überraschend im Finale.

Technische Fähigkeiten

Dort allerdings war die SSV Hall das stärkere Team. Schon in der Vorrunde hatte der SSV-Nachwuchs alle Partien gewonnen, und zwar zu null. Im Halbfinale folgte ein 6:3 gegen den SC Steinbach. Und auch im Finale zeigte die SSV ihre technischen Fähigkeiten. Als Gailenkirchen zum Ausgleich kam, marschierte direkt nach dem Anstoß die SSV los. Zwei Doppelpässe, ein platzierter Schuss ins kurze Eck und schon lag sie wieder vorne. Der Stadtmeistertitel ging völlig zu Recht an die SSV.

Die mischte auch bei den Ü32-Senioren vorne mit, wurde Zweiter. Das stärkste Team aber war der TSV Hessental, der alle sechs Spiele gewann, dabei nur gegen Gailenkirchen einen Gegentreffer hinnehmen musste. „Das war heute ein richtig großer Spaß für alle“, meinte Trainer Michael Frey, „alle haben mitgezogen.“

Das Turnier wurde im Modus „Jeder gegen jeden“ gespielt, da diesmal nur sieben Teams dabei. Das gab es schon mal 2018, damals fehlte die SSV Hall, diesmal der SC Stadtheide. Die Steinbacher erinnerten sich gerne an 2018, siegten sie doch damals. Diesmal allerdings zierten sie das Ende der Tabelle.

Modus wird gelobt

Prinzipiell kommt der Modus gut bei den Teams an. Auch langjährigen Beobachtern ist aufgefallen, dass es weniger ruppig zuging. Michael Frey konnte das nur unterstreichen. „Der Modus ist gut.“ Es gäbe nur einen Nachteil. „Man hat kein Endspiel mehr. Wir standen schon drei Spiele vor Ende der Konkurrenz als Sieger fest.“ Das aber kann in den folgenden Jahren schon wieder ganz anders aussehen.

Bei den Aktiven gab es wie gewohnt zwei Vierergruppen. Und in einer davon wurde der TSV Sulzdorf Gruppensieger. Dieser holte im vergangenen Jahr völlig überraschend den Titel, und war hoch motiviert diesen zu verteidigen. Während andere Vereine gerade so einen kompletten Kader nominieren konnten, weil die Sorge vor Verletzungen groß war, konnte Steffen Katz aus dem Übervollen schöpfen: „Ich hatte 24 Zusagen“, berichtete der Sulzdorfer Co-Trainer von der großen Motivation seiner Spieler. Er war für das Team verantwortlich, der eigentliche Trainer Markus Klein freute sich darüber, von der Tribüne aus dem Treiben entspannt zuzuschauen. Dieses Modell, der Co ist zuständig, der Chef schaut zu, praktizierten einige Teams bei den Stadtmeisterschaften.

Angefeuert von ihrem lautstarken Anhang („Schwarz-Gelb Sulzdorf!“) feierten die Sulzdorfer den Gruppensieg, den sie durch ein Neunmeterschießen gegen die punkt- und torgleichen Sportfreunde holten. Torwart Hannes Kinzinger hielt zwei Strafstöße und war auch im Halbfinale der gefeierte Mann. Dort siegte Sulzdorf nach Neunmeterschießen gegen den SV Tüngental. Dieser hatte das Halbfinale erreicht, obwohl wegen des gleichzeitig stattfindenden Faschings viele Spieler auf eine Teilnahme verzichteten, wie Co-Trainer Stefan Häberle erzählte.

SSV schlägt die Sportfreunde

Im zweiten Halbfinale kam es zum „Spielgemeinschaftsduell“ zwischen der SSV und den Sportfreunden. Die SSV gewann mit 1:0 und war auch im Finale das bessere Team. Sulzdorf konnte sich wehren, wie es wollte, die SSV war in den entscheidenden Momenten besser. Trainiert wurde die SSV bei den Stadtmeisterschaften von Michael Leb. Der sah den Stadtmeistertitel als gutes Omen für das Jahr 2024 an und dachte bereits an die Feldrunde: „Wir haben in diesem Jahr die Chance, das Triple zu holen, und das wollen wir auch.“

Die SGM SSV/Sportfreunde Schwäbisch Hall führt derzeit die Tabelle der Bezirksliga Süd an und steht auch im Viertelfinale des Bezirkspokals. Es sind also in diesem Jahr drei Titel für die Mannschaft von Trainer Viorel Ratoi möglich, der erste ist bereits geschafft.

 

 

Bericht Haller Tagblatt – Hartmut Ruffer  Bilder: Ufuk Arslan