Meister Bezirksliga Hohenlohe Süd

Es gibt manchmal Tage, an denen passt alles. Dieser Tag, an dem in der Bezirksliga die SGM SSV/ Sportfreunde Schwäbisch Hall die Gäste der Sportfreunde Bühlerzell besiegte, war nicht nur aufgrund des Ergebnisses von 4:0 ein perfekter Nachmittag für alle, die es mit der SGM halten.

Die rund 250 Zuschauer, die am Sonntagnachmittag das letzte Heimspiel der SGM SSV/Sportfreunde Hall in dieser Saison sahen, durften nicht nur zum Teil schön herausgespielte Tore bestaunen, auch die neu eingeweihte Tribüne machte einiges her. So sorgte sie für Gesprächsstoff, während sportlich die Gastgeber auf dem Rasen für Unterhaltung sorgten. Die Elf von Trainer Viorel Ratoi, der nur noch bis Ende der Saison an der Seitenlinie steht, aber dem Verein erhalten bleibt, setzte die Gäste früh unter Druck. Dadurch stand es bereits zur Halbzeit 3:0, wobei Samuel Denis Obot ein Doppelpack gelang und Zarda Serbest Mohammed Mohammed den dritten Treffer beisteuerte. Zum Teil dominierte man die Gäste, denen die schweren Beine durch ihr Spiel von Freitag anzumerken waren. Am nächsten am eigenen Torerfolg waren diese in der ersten Halbzeit, als eine Flanke von links in den Haller Strafraum segelte und der anschließende Kopfball den Pfosten traf.

Gefahr durch Distanzschüsse

Nach Wiederanpfiff blieben die Hausherren tonangebend und sorgten vor allem durch Distanzschüsse und Standardsituationen für Gefahr. Kurz vor Schluss ist Gäste-Keeper Christopher Ammon erneut machtlos, als ein Freistoß in der Nähe der linken Eckfahne von Dennis Koch perfekt getreten wird und im langen Eck einschlägt.

Als nach 90 Minuten von der souverän agierenden Schiedsrichterin Lea Fuchs angepfiffen wird und aus den Lautsprecherboxen Queens „We Are The Champions“ ertönt, gibt es für den Anhang der SGM und die Spieler kein Halten mehr: Die Meisterschaft steht fest, da im Fernduell Gaildorf gegen Obersontheim mit 0:3 verloren hat.

Auf die Frage, ob es heute an der fehlenden Frische lag, meint Bühlerzells Trainer Marcus Becker: „Sicherlich hat das auch eine Rolle gespielt. Schade war, dass wir zu schnell das Tor gekriegt haben. Mein Ziel war heute lange im Spiel zu bleiben, lange das Spiel eng zu halten. Und personell waren wir heute auch nicht optimal besetzt, dann reicht es auch nicht.“

Angesprochen auf die letzte Partie der Saison gegen Gammesfeld, bei der es um einen Relegationsplatz um den Aufstieg geht, gibt er sich kämpferisch: „Wir haben nächste Woche ein Heimspiel, in dem wir drei Punkte holen müssen.“

Sein Gegenüber Viorel Ratoi zeigte sich naturgemäß sehr zufrieden. „Es war eine Überraschung von unserer und Gaildorfer Seite, dass wir so viele Spiele hintereinander gewonnen haben“, so Ratoi über die Rückrunde. Dies liege daran, dass man einen breiten Kader habe und er so jederzeit 16 bis 17 Spieler bringen könnte, die ein Spiel drehen könnten. „Das ist der Unterschied zwischen dem SSV und anderen Vereinen“, ist er überzeugt.

Überglücklich war auch der 2. Vorstand der Haller Ali Tercan: „Wir sind gerade im siebten Himmel. Wir haben in diesem Jahr die Aussicht, drei Titel zu gewinnen. Wir sind Stadtmeister in der Halle, am Donnerstag spielen wir das Pokalfinale, wir sind heute Meister. Aber leider durch diese Konstellation diese Saison können wir nicht direkt aufsteigen und müssen noch eine Relegationsrunde durchspielen. Besser kann es nur noch werden mit dem Aufstieg.“

Lobende Worte findet er nicht nur für den Trainer, sondern für jeden Einzelnen im Verein: „Ein Jahr Last, ein Jahr Druck, ein Jahr so viel harte Arbeit. Das musste einfach irgendwann mal belohnt werden, weil wir in den letzten Jahren immer im letzten Step verloren haben.“ Und zur Einweihung der Zuschauertribüne: „Es ging im August los. Der erste Schritt war, dass wir die Sitzplätze montiert haben. Und dann, Genehmigungsverfahren hin und her, waren wir im April fertig.“

Einen weiteren Dank aussprechen möchte er außerdem ausdrücklich den Sponsoren, denn „von alleine geht so ein Gesamterfolg nicht, das ist Teamarbeit“.

Ähnlich sieht es Vorstand Hans Zanger: „Ich bin stolz, was wir erreicht haben, und auf die Mannschaft. Wir haben heute zudem die ganzen Sponsoren eingeladen. Ohne deren Unterstützung hätten wir die Tribüne nicht bauen können.“

Die Feuerprobe an diesem Sonntagnachmittag haben nicht nur die zur Tribüne gehörenden neu installierten Sitzplätze bestanden, auch das Dach der neuen Zuschauertribüne erwies sich als wasserdicht, als kurz vor Spielschluss ein leichter Nieselregen einsetzte.

Bilder:  www.fotos4dich.de
Rolf Müller
Bericht: Hartmut Ruffer